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10.05.2015

Mit Brief und Siegel

Mittlerweile kann man das Auftriebskraftwerk auch schon ganz normal von der Stange kaufen! Fix und fertig in sein neues Eigenheim eingebaut, liefert es z.B. die Magdeburger Firma ISD Hausbau. Wahlweise und noch einfacher geht’s via ebay. Es kostet dort natürlich erheblich mehr als nur der „Bausatz“ bei GAIA, aber man muss sich dafür auch nicht selber um den Zusammenbau kümmern und bekommt eine Funktionsgarantie. Der Geschäftsführer Heiko Erxleben hat sich von Christoph Beiserʼs Enthusiasmus anstecken lassen und sprüht vor Begeisterung, wie man auf seiner Website nachlesen kann. Auch die Beschreibung der Funktionsweise hat der gute, aber ahnungslose Mann einfach von GAIA bzw. ROSCH übernommen:

„Die Arbeitsweise eines solche eigenen Gravitationskaftwerks ist so genial wie einfach: Grundlegend handelt es sich um das Prinzip eines Schöpfwerks, in der Landwirtschaft oder auch im Bergbau bereits seit Jahrtausenden bekannt. Ein Schöpfwerk befördert Wasser aus tieferen in höhere Regionen. Bei der hier angewandten Technologie ist es genau umgekehrt. Das Auftriebskraftwerk (AuKW) steht im bzw. unter Wasser und befördert Luft bzw. wird durch die nach oben strebende Luft angetrieben. Mit einem leisen effizienten Kompressor wird Luft in die Behälter des Kraftwerks geblasen. Durch die Gravitationskraft, den natürlichen Auftrieb, werden diese Behälter kontinuierlich nach oben gedrückt, dort entweicht die Luft beim Drehen und die Kammern füllen sich mit Wasser, was den normalen Widerstand in der Abwärtsbewegung minimiert. Die dadurch erzeugte ständig mechanische Bewegung treibt über eine Welle einen Generator an und dieser erzeugt elektrischen Strom. Ein Vielfaches mehr, als für den Betrieb des Kompressors benötigt wird.“

So stellt sich der gute Heiko das vor. Ja, lieber Herr Erxleben, wenn Sie meinen, dass das Einblasen der Luft kaum Arbeit erfordert, dann träumen Sie eben weiter ... Sie haben so wie viele andere nicht verstanden, dass die zu leistende Arbeit DAS VERDRÄNGEN DES WASSERS ist. Sie drücken einen Luftballon unter Wasser und wenn Sie ihn dort loslassen, dann flutscht er wieder nach oben. Das Hinunterdrücken war in Ihren Augen aber so gut wie „gratis“, nicht wahr? Ob Sie den Luftballon erst unter Wasser aufblasen oder ihn schon in aufgeblasenem Zustand von oben oder von der Seite oder von wo auch immer her ins Wasser drücken, das macht in Bezug auf die zu leistende Arbeit keinen Unterschied. Wenn Sie es schon auf abstraktem Weg nicht verstehen, dann probieren Sie es doch aus! Jetzt haben Sie noch die Chance, halbwegs ungeschoren aus diesem Desaster herauszukommen. Wenn erst die ersten Kaufverträge von Häusern mit eingebautem „Gravitationskraftwerk“ unterschrieben sind, dann wird es eng für Ihr Unternehmen ... dann wird sich nämlich zeigen, wieviel der „ISD Haus-Schutzbrief“ für ein „sorgenfreies Domizil“ wert ist ...

Ein Beispiel unter vielen – und ich denke, es werden in nächster Zeit noch einige Hofnarren dazukommen, die sich um den Kaiser scharen und seine prächtigen Kleider bewundern. Der Hofmarschall des Kaisers verkauft unter der Ladentheke bereits ein paar abgelegte Klamotten des Kaisers zu überhöhten Preisen ... die Narren reißen sich förmlich darum!

Magdeburg ist ein eigenartiges Pflaster. Ausgerechnet in jener Stadt, in welcher anno 1656 eines der berühmten Experimente Otto von Guerickes mit den hohlen Halbkugeln stattfand, mit dem er die Wirkung des Luftdrucks beweisen konnte, scheint der Kaiser besonders treue Anhänger zu haben. Wir erinnern uns an den Cashflowclub und die GenoGen?

 
 
 

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