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05.06.2016

Aus dem „Kriegsraum“

Warum ein Berliner Fernsehstudio, das sich die „Energiewende“ auf die Fahnen geschrieben hat, sich WARROOM.TV nennt, ist mir schleierhaft. Ein Kriegsraum??

Na gut, ich muss nicht alles verstehen ... jedenfalls werden dort am laufenden Band Sendungen zum Thema „Leben mit der Energiewende“ produziert. Das Thema der 212. Sendung vom 31. Mai 2016 hieß „Weichenstellungen für die Zukunft“. Im Teil 1 beschäftigte man sich mit der sog. EEG-Novelle 2017. Teil 2 stellte einige „Projekte der Freien Energie“ vor.

Live aus Zürich zugeschaltet war das Ehepaar Inge und Adolf Schneider. Die beiden sind die Gründer des Jupiter-Verlags und Herausgeber des NET-Journals. Im NET-Journal wird so gut wie alles, dem irgendjemand irgendwann das Etikett „Freie Energie“ umgehängt hatte, protegiert. Das Journal lebt von Begriffen wie „könnte“, „möglicherweise“, „noch nicht vollständig physikalisch verstanden“, „demnächst“, „COP“ (um den Begriff Perpetuum Mobile zu vermeiden), usw.

Neben Rossi, Keshe und Yildiz (jedem Neuling auf dem Gebiet der „Freien Energie“ sollten diese Herren bekannt sein ...) kommt in der Sendung natürlich auch das Auftriebskraftwerk von ROSCH zur Sprache. Und – man staune! – sogar die mittlerweile einschlägig gut bekannten 12.000 Euro eines gewissen Wolfgang Süß werden erwähnt.

Wie all die vorgestellten Geräte funktionieren? Woher sie die abgegebene Energie nehmen? Nun, das weiß man eben noch nicht so genau ...

Man kann diese Grundhaltung der „Freien Energie“ gegenüber ganz gut an Adolf Schneider’s Aussage zu den Magneten des Magnetmotors erkennen. „Da ist sicher etwas dran! Nur wissen wir nicht genau was.“ Und „... die Magnete, das sind Neodym-Magnete, gehen leider mit der Zeit kaputt, sie zerbröseln offenbar durch eine zu starke Beanspruchung ...“

„Ich bin sicher, dass in wenigen Jahren es verschiedene Geräte gibt, die autonom funktionieren können, die aber trotzdem eine Energie wandeln. Es gibt keine Perpetuum Mobile – ganz klar. Nur im ersten Moment schaut das so aus, als ob das ein Perpetuum Mobile ist. Es ist es aber nicht. Es ist ein offenes System und die genauen physikalischen Abläufe, die kennen wir einfach noch nicht.“

Inge Schneider zum Auftriebskraftwerk: „... endlich haben wir den Beweis, dass die Technologie funktioniert. Auch wenn man nicht weiß, wie sie funktioniert.“

Und weiter Adolf Schneider: „Das System ist ein komplexes System. Es geht also nicht nur um diese Auftriebsteile, und da ist völlig klar, dass man aus einem geschlossenen Feld (dem Gravitationsfeld, das ist ein konservatives Feld) letztlich keine Energie gewinnen kann ... das System ist komplex, da spielt der Generator mit, Kompressor und so weiter. Ich muss aber zugeben, dass ich Details der Technologie der Firma nicht kenne. Die Firma sagt auch, sie hat ein eigenes Know-how, das im Moment nicht bekannt ist.“

Es ist immer das Gleiche. Wenn’s um’s Eingemachte geht, dann beginnen die Nebel zu wabern.

Die Sekte der Freie-Energie-Gläubigen lebt fröhlich weiter, auch wenn bis heute weltweit kein einziges Gerät, das nachweislich „freie Energie“ liefert, zu kaufen ist. Die böse Energie-Mafia hat das natürlich zu verhindern gewusst. Und die gleiche Mafia wird auch die „Kalte Fusion“ (E-Cat) verhindern und den „Magrav“ und das Auftriebskraftwerk. Die Schneiders werden ihre fixe Idee wohl bis ins Jenseits mitnehmen und ihre Erben werden einen Magnetmotor, der leider nur deshalb nicht funktioniert, weil sich die Neodym-Magnete zu schnell abnutzen, auf dem Flohmarkt verkaufen.

Soll ich darüber lachen oder weinen? Weder noch. Menschen glauben einfach gerne ...

Teil 2: „Projekte der Freien Energie“ (46:16) Original-Video auf YouTube Teil 1 + Teil 2 (1:44:17)

 
 
 

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