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30.05.2015

Zielsetzung: Allgemeinwissen erreichen!

Gestern ist auf der Website von GAIA in Boulevard-Manier („exclusiv vorab“) eine Seite veröffentlicht worden, auf welcher DAS Freie-Energie-Magazin im deutschsprachigen Raum bejubelt wird. Das NET-Journal ist so etwas wie die heimliche Bibel der Gläubigen in Sachen „Freier Energie“. Und diesmal hatte das NET-Journal wieder mal das Auftriebskraftwerk von ROSCH als eines der Schwerpunktthemen. Im Untertitel bei GAIA heißt es: „mit einer wissenschaftlichen Betrachtung von Prof. Alfred Evert“. Nun, genau diese „wissenschaftliche Betrachtung“ wird sich der Böse Wolf, der gar kein Wissenschaftler ist, jetzt einmal vornehmen. Allerdings mit dem Anspruch, er möge von wirklichen Wissenschaftlern, also solchen, die Rang und Namen an Universitäten haben, sofort an seinen zottigen Ohren gezogen werden, sollte er auch nur irgendeinen Blödsinn schreiben. Ihm liegt nämlich sehr viel an Qualität! Alles, was hier geschrieben steht, möge bitte überprüft werden!! Nur so erreicht man Glaubwürdigkeit.

Der Artikel von Prof. Alfred Evert (seine Professur hatte er an der Hochschule Heilbronn, Fachgebiet: Betriebswirtschaftliche Informatik) trägt den stolzen Titel: „Auftriebskraftwerke – warum und wie sie funktionieren“.

Ich liste hier die Kapitelüberschriften auf und gebe jeweils dort, wo ich es für sinnvoll halte, meine Kommentare dazu.

Zielsetzung: Allgemeinwissen erreichen!

Am Ende des Kapitels heißt es: „Die Akzeptanz der neuen Technologie wird auf breiter Basis aber erst zustande kommen, wenn deren Prinzipien gängiges Allgemeinwissen wurden. Im Folgenden möchte ich darum kurz und klar darstellen, wie und warum diese Auftriebskraftwerke ‚selbstverständlich‘ funktionieren.“

Nun denn, schauen wir uns diese „Selbstverständlichkeit“ näher an. Betrachten wir das „Allgemeinwissen“ der Gläubigen in Sachen „Freier Energie“.

Wasser-Verdrängung

Keine Einwände, wenn man vom letzten Satz absieht. Dieser lautet: „Unser Schulwissen blockiert uns (bislang), auch nur einen kleinen Schritt gedanklich weiter zu gehen.“ Dies ist ein typischer Satz von Anhängern der „Freien Energie“. Das „Schulwissen“ hindert uns am Denken. Es mag ja sein, dass das manchmal im Leben tatsächlich der Fall ist (auch ich kenne das aus eigener Erfahrung zur Genüge). Aber im Zusammenhang mit Archimedes???

Wasser-Kreislauf

Kein Einwand

Luftdruck gegen Wasserdruck

Bis Seite 14 links unten keine Einwände, dort heißt es: „Für jede Füllung eines Behälters wird dieser Energie-Einsatz erneut erforderlich – und offensichtlich bleibt damit ein Perpetuum Mobile ein nicht realisierbarer Wunschtraum.“ Damit bin ich einverstanden. Aber dann kommt schlagartig wieder das Schul-Wissen ins Spiel. Dieses mag der Herr Professor ganz und gar nicht. „Das Schul-Wissen hindert uns wiederum, einen kleinen logischen Schritt weiter zu denken: denn man muss die Prozesse eben so organisieren, dass kein entsprechender Gegendruck anliegt – z.B. wie in diesem Bild oben rechts skizziert ist.“

Aha! Man muss die Prozesse so organisieren, dass kein Gegendruck anliegt ... man kann also offensichtlich den Gegendruck „wegzaubern“. Und zwar mit einer Düse! „Rund um die (freistehende!) Düse bildet sich eine walzenförmige Wasserströmung, wie bei D markiert ist. Durch den Kern strömt die Luft mit sehr viel geringerem Widerstand in das Wasser.“

Lieber Herr Professor: Das ist schlicht und einfach Blödsinn! Der Wasserdruck ist doch nicht einfach verschwunden, nur weil ich hier eine „Luftwalze“ aufgebaut habe! Druck bleibt Druck, völlig wurscht, was hier unten „strömt“! Archimedes würde sich im Grab umdrehen, wenn er das hier lesen könnte.

Um seine Behauptung zu untermauern, schreibt Evert weiter: „Diese Technik ist wohlbekannt (aber oft nicht beachtet): ein Füllstutzen darf nicht ‚stumpf‘ an der Wand eines Tanks enden, sondern muss ein Stück weit frei hinein ragen. Genauso wird schädliche Wirbelbildung reduziert, wenn der Abfluss aus einem Tank nicht direkt an der Innenwand, sondern etwas mittig aus dem Tank erfolgt.“ Nun, ich habe nichts gegen die Aussage mit dem Füllstutzen und der reduzierten Wirbelbildung. Aber was hat das bitteschön damit zu tun, dass unter Wasser durch die freistehende Düse plötzlich kein hydrostatischer Druck mehr überwunden werden muss? Nein, Herr Evert, Sie können diesen Druck dadurch nicht wegzaubern! Und Wirbelbildungen verursachen nur Strömungsverluste in der Rechnung, sonst nichts.

Lesen wir weiter: „Der statische Gegendruck des Wassers ist also durchaus zu überwinden auf einfache Weise: die Luft muss nicht gegen stehendes Wasser hinein gedrückt werden, sondern wird nahezu widerstandsfrei in eine (künstlich erzeugte) Strömung integriert. Diese Strömungswalze muss nur zu Beginn ein Mal in Gang gesetzt werden. Danach rotiert sie ortsfest weiter, ohne zusätzlichen Energie-Einsatz. Die vermeintliche Problematik ist also keinesfalls ein Hinderungsgrund für die Realisierung dieses Auftriebskraftwerkes.“

Mein lieber Herr Professor: Sie haben Informatik unterrichtet und nicht Physik. Hätten Sie Letzteres getan, dann hätte man Sie in Ihrer aktiven Zeit wohl mit dem feuchten Putzlappen vom Universitätsgelände verjagt! Strömungswalze hin oder her: Was hat diese „Walze“ damit zu, dass plötzlich kein hydrostatischer Druck mehr überwunden werden muss, wenn ich weitere Luft dort hineinblase? Was Sie hier beschreiben, ist ein Kernkapitel der „Neuen Physik nach Robert Schrade“.

Düsen und Strömungswalzen

Ich zitiere hier nur den letzten Absatz: „Im Wesentlichen wurden gegen die Funktionsfähigkeit des Auftriebskraftwerkes zwei Argumente vorgebracht: einerseits das erforderliche Anheben des Wasserspiegels und andererseits der statische Wasserdruck, welcher der Zuführung von Luft entgegen steht. Beide Argumente wurden vorstehend widerlegt, wobei im Prinzip nur die statische Betrachtungsweise durch die Merkmale dynamischer Strömungsprozesse ersetzt wurden. Im Prinzip sind damit solche Auftriebskraftwerke selbstverständlich funktionsfähig und ihre Leistungsfähigkeit ist nur eine Frage der Optimierung.“

Soso, Herr Professor ... beide Argumente wurden also „widerlegt“. Ein bisschen „Wasserwalze“, und schon ist der hydrostatische Druck futsch ... Ein bisschen „Dynamik“, und schon gibt’s keinen „statischen“ Druck mehr ... Der Herr Professor verwechselt hier Strömungswiderstände mit der Überwindung des hydrostatischen Drucks!

Die Frage der Optimierung

Im Wesentlichen geht es hier darum: „Entscheidend ist darum nicht die Erzeugung von statischem Luftdruck, vielmehr sollte eine möglichst starke Strömung generiert werden.“

Der gute Professor beschreibt im gesamten Kapitel nur mit weiteren (falschen) Argumenten, dass eine „Strömung“ den hydrostatischen Druck eliminieren könne. Lieber Leser, diese Skizzen und Beschreibungen haben den gleichen Zweck wie die vielen Messgeräte bei ROSCH: Sie dienen lediglich der Ablenkung. Sie verhüllen die Nacktheit des Kaisers. Dort Messgeräte, hier „Strömungsdynamik“. Man kann unter Wasser dynamische Strömungen bis zum Abwinken erzeugen, in welcher Form und zu welchem Zweck auch immer – aber stets lastet darauf die Wassersäule mit ihrem Gewicht! Und dieses Gewicht muss ich anheben, bevor ich in den Genuss von Auftrieb kommen kann. So einfach ist das. Da komme ich nicht drum herum.

Die Vielzahl der angeführten „Konstruktionsmöglichkeiten“ verstellt nur den Blick für’s Wesentliche: die Überwindung des hydrostatischen Drucks.

Die Frage nach der Energiequelle

Am Ende des ersten Absatzes heißt es: „Aber es findet hier keine Transformation statt, die Schwerkraft wird nicht ‚verbraucht‘, sondern nur genutzt zur Generierung mechanischer oder elektrischer Energie.“

Hier haben wir wieder das Märchen, dass man die Schwerkraft als Energiequelle nutzen kann. Die Schwerkraft ist eine Kraft und keine Energie!! Schreibt euch das hinter die Ohren, liebe Gläubige der „Freien Energie“, das ist ganz, ganz grundlegendes Grundlagenwissen. Solange ihr diesen Unterschied nicht verstanden habt, solange bleibt ihr Blinde, die die wunderbaren Gewänder des Kaisers bestaunen, denn man kann euch alles aufschwatzen! Ein „Professor“ als Titel reicht, und ihr fallt auf die Knie!

Dieser Professor schreibt weiter: „Die Schwerkraft bewirkt eine Sortierung der Materie nach spezifischem Gewicht: der Stein sinkt im Wasser hinunter und eine Luftblase steigt nach oben. Der ‚technische Trick mit geringem Aufwand‘ besteht darin, diese Sortierfolge zu stören durch Einbringen von Luft unten im Wasser.“ Das ist einfach nur Quatsch. Was heißt denn das: „diese Sortierfolge zu stören“?? Herr Professor, das ist keine physikalische Aussage! Und Sie erklären nirgendwo, was das heißen soll.

Die automatische Reaktion des offenen Systems auf eine Störung ergibt ‚frei nutzbare Energie‘ – ohne entsprechenden ‚Verbrauch‘ aus irgend einer Quelle (das allgemein gültige Prinzip dieser ‚Perpetuum Mobile der Vierten Art‘ ist in meiner Website beschrieben).“

Die Katze ist aus dem Sack. Ein Perpetuum Mobile der Vierten Art! Prost, Mahlzeit!

 
 
 

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