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22.02.2015

Geschäftsschädigend

Ich bekenne: Ich habe mich massiv geschäftsschädigend dem Verein GAIA gegenüber verhalten. Ich habe viel Energie investiert, damit diese 500 Bestellungen für ein „Auftriebskraftwerk“ nicht zustande kommen. Dieses Ziel habe ich erreicht – einige Mitstreiter in div. Diskussions-Foren haben mir dabei geholfen. Es ist aber nur ein Zwischenschritt. Das eigentliche Ziel habe ich vor mehr als einem halben Jahr anlässlich meiner Wette formuliert: Erkennt den Kaiser – er ist nackt!

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ihr – die „ordentlichen Mitglieder“ des Vereins – seid immer noch blind. Der Kaiser steht vor euch immer noch in prächtigen, goldverzierten Gewändern und hält das Zepter der „freien Energie“ hoch. Naja, ein paar Kratzer hat er abbekommen. Das Gold glänzt nicht mehr gar so hell, ihr seid euch nicht mehr ganz so sicher, ob die Knöpfe wirklich aus Diamanten bestehen.

Ich, der Böse Wolf, und mit ihm viele andere Menschen, sahen von Anfang an nur einen nackten Mann da stehen, der ein Stück Holz in Händen hält.

Und wir sagen es bis heute öffentlich: Da steht ein nackter Mann!

Andere Menschen kommen vorbei und hören und lesen das und entscheiden dann, ob sie sich auch solche prächtigen Kleider kaufen wollen, von denen ihr ihnen erzählt habt. Ihr habt sie ihnen sogar gezeigt! Ihr seid auf Messen und Kongresse gefahren und habt den Leuten die Kleider gezeigt. Ihr habt ihnen Kleider gezeigt, die ihr nicht selber geschneidert habt – das war jemand anderer. Die Kammerdiener des Kaisers waren es, die sie geschneidert und vor euch hingehalten und in den höchsten Tönen gelobt haben, und ihr habt genickt und euch von deren Begeisterung anstecken lassen.

Ihren Kindern erzählen Eltern das, was sie selber glauben. Im Iran erzählen sie ihnen von Allah, in Spanien von Jesus, in Tibet von Buddha. Daraus entsteht „Glauben“. Von sich aus sieht ein Kind nur das, was ihm die Umgebung reflektiert. Ein Gebäude, einen Baum, Gras, eine Katze. Es befühlt den Baum und hört das Geräusch des Windes in seinem Laub. Es streichelt die Katze oder spürt ihre Krallen. Ein Kind taucht einen Ball unter Wasser und dieser springt wieder empor. Erfahrung! Es findet das lustig und probiert es nochmal ... solange, bis es langweilig wird, denn das Verhalten ist immer dasselbe.

Ein Kind probiert alles aus und lernt aus Erfahrung. Es lernt, dass das Gras immer so ist, wie Gras eben ist: Hellgrün, dunkelgrün, saftig, braun, verwelkt. Eine Katze hat sehr viel mehr Eigenschaften. Und noch viel mehr hat ein Mensch. Er ist das einzige Lebewesen, das in der Lage ist zu lügen. Und das einzige Lebewesen, das in der Lage ist zu glauben. Eine Katze glaubt nicht, sie reagiert. Instinktiv.

Wir Menschen haben das großteils verlernt. Wir reagieren kaum noch instinktiv. Wir riechen den Braten nicht mehr. Dafür sehen wir die Illusion. Und sind von ihr so sehr geblendet, dass alles, was rundum passiert, aus unserem Blickfeld verschwindet. Der eine rennt einem „Glauben“ hinterher, der andere einer „Tradition“, der nächste einem „...ismus“. Je stärker emotional besetzt, desto heller das Bild, desto größer die Täuschung, die Illusion. „Freie Energie“ – das ist in etwa GAIA hoch 7, also GAIA, 7-mal mit sich selber multipliziert. Sie strahlt heller als der hellste Stern. Für manchen.

Der zufällig des Weges kommende Wolf sieht ... die dicke, fette Ratte. Und er reagiert instinktiv. Er knurrt sie an. Er hätte sie längst gepackt, wäre sie nicht auf einer schützenden Insel, umgeben von tiefem Wasser. Von dort aus strahlt sie ihre Illusion herüber, die Illusion, auf welche die Jünger der Freien Energie so sehr abfahren.

Leute kommen des Weges und gesellen sich zum Wolf. Die einen sehen so wie er die dicke, fette Ratte, andere sehen einen hellen Schein und prächtige Gewänder.

Die Ratte ist gefangen auf ihrer Insel der Illusion. Wenn sie herüberkommt aufs Festland, dann wird sie von den Wölfen, die hier warten, zerfetzt. Vor den Augen der Jünger. Das helle Licht wird dann erlöschen und die Illusion sich in das auflösen, was sie von Anfang an gewesen ... ein Nebelschleier. Ein paar wenige werden selbst in den Resten des Nebels noch die prächtigen Gewänder erkennen wollen ...

Das große Pech der dicken Ratte ist, dass sie auf’s Festland herüberkommen muss, um ihre Kleider zu verkaufen. Doch ewig warten selbst die Gläubigsten der Jünger nicht ... Manchmal gelingt es der dicken Ratte, ein paar Pilger auf ihre Insel zu locken. Und diesen macht sie dann große, große Versprechungen und erzählt von riesengroßen, rubinbesetzten Schulterklappen, die der Kaiser angeblich trägt. Und sie erzählt davon, dass sie noch einen Vorschuss braucht, weil das güldene Garn, das sie zum Weben benötigt, so teuer ist. Und dass das Schneidern leider länger dauert als vereinbart, denn da drüben lauert ja ein Böser Wolf, der die Transportwege bewacht und die Lieferanten erschreckt. Sie braucht also noch mehr Vorschuss, die fette Ratte. Und sie bekommt ihn. Sie bekommt ihn von denen, die das Licht am hellsten strahlen sehen, von den Treuesten der Gläubigen.

Der Böse Wolf sitzt daneben und schüttelt seinen Kopf. Er ist nur ein gewöhnlicher Wolf mit gewöhnlichen Instinkten. Ein Wolf unter Wölfen. Er wundert sich, dass da eine Gruppe Menschen immer mehr Geld auf die Insel rüberwirft zu dieser hässlichen Ratte. Er sieht keinen Lieferanten, der die Insel betritt und güldenes Garn hinüberbringt. Er sieht nur die Ratte, die mit ein wenig Papier hantiert. Mit schönen Stempeln und Beglaubigungen. Das hinübergeworfene Gold sackt sie ein und grinst hämisch herüber. Der Wolf kann es sich nicht verkneifen, mit der fetten Ratte ein wenig mitzugrinsen. Er weiß zwar, dass die Ratte in absehbarer Zeit an dem hinübergeworfenen Gold ersticken wird, aber es ist eben auch allzu lustig, den Gläubigen dabei zuzusehen, wie sie ihre eigenen Kleider in Gold umtauschen und dieses dann auf die Insel rüberwerfen. Es ist lustig und gleichzeitig zum Heulen. Auuuuuuuuhhu!!!

Am Ufer halten morgen die Pleite-Gaier ihre Jahreshauptversammlung ab. Bald werden die ersten von ihnen die Adler verständigen und sich mit deren Hilfe die Reste des Aases holen wollen, das von der Ratte noch übrig ist. Dem Wolf werden ein paar auf die Schulter klopfen und mit ihm ein Fass Bier anschlagen. Dann wird er weiterziehen – und bald wird auch er nur noch Erinnerung sein ...

 
 
 

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